ERLEBEN
ERLEBEN
Kamenz punktet neben einer adretten Altstadt und einer landschaftlich reizvollen Umgebung mit mehreren Museen und Ausstellungen. Wobei das dem Dichter Gotthold Ephraim Lessing (1729 bis 1781) gewidmete Haus sogar deutschlandweit bekannt ist. Als Geschichtsfreunde möchten wir mit einigen kulturtouristischen Tipps dazu ermuntern, sich etwas Zeit für all die kleinen, feinen und sehenswerten Dinge in unserer Stadt zu nehmen.
WANDERWEG WASSER
Dass trinkbares Wasser, warm und kalt, nicht aus der Wand kommt, ist heute kaum vorstellbar. Diese Selbstverständlichkeit hat einen langen Entwicklungsweg genommen, den der Kamenzer Geschichtsverein mit einem Wanderführer für Jung und Alt erfahrbar gemacht hat. Dreiundzwanzig Stationen in Kamenz und Ortsteilen zeigen exemplarisch, welchen Komfort technischer Erfindergeist den Einwohnern brachte. https://www.ewagkamenz.de/geschichtliches/wanderweg-wasser/
Damit alle Brünnlein fließen
Seit 1466 lässt sich in Kamenz die Entwicklung der Trinkwasserversorgung anhand von erhaltenen, historischen Objekten, wie z.B. Brunnenanlagen, umfangreich und anschaulich darstellen. Einige der aus verschiedenen Epochen stammenden, zum Teil in ihrer Art einmaligen Anlagen veranschaulichen in hervorragender Weise den technischen Standard der Vergangenheit. Der Bogen spannt sich vom Quellstollen Trippelsborn, der 1409 erstmalig erwähnt wurde, über den Hydraulischen Widder von 1905, der zu den wenigen noch erhaltenen im Freistaat Sachsen gehört, bis zum DDR-Pumpwerk von 1980, das auf Initiative des Geschichtsvereins 2006 vor dem obligatorischen Abriss bewahrt worden ist. Dass an den technischen Zeitzeugnissen ein großes Interesse besteht, erweist sich jährlich am Tag des Wassers im März und am Tag des offenen Denkmals im September, wenn jeweils etwa hundert Gäste, aus Sachsen und darüber hinaus, den Hydraulischen Widder besichtigen und den Ausführungen von Vereinsmitgliedern lauschen. https://youtu.be/OxWWaSQFLwQ
Der Kamenzer Geschichtsverein hat, unterstützt von vielen Sponsoren, in den vergangenen Jahren dafür gesorgt, dass einige Objekte und Anlagen zur Wasserversorgung erhalten und restauriert worden sind. Zudem initiierte er, dass verschiedene historische Brunnen im Stadtbild wieder sichtbar gemacht wurden und lädt Einwohner sowie Touristen dazu ein, den Jahrhunderte langen Spuren zu folgen und zu erleben, wie aufwändig es war, die Bewohner unserer Region immer mit ausreichend sauberem Trinkwasser zu versorgen.
KAMENZER FORSTFEST
Das Kamenzer Forstfest, das seit Jahrhunderten alljährlich um den Bartholomäustag (21. August) gefeiert wird, wäre ohne Blumenschmuck, Rummelplatz und Schleißküchel undenkbar.
Früher haben die Frauen schon Wochen vorher das süße Hefegebäck hergestellt. Sie möchten diese Köstlichkeit selbst einmal backen? Na gut! Wir verraten Ihnen das Rezept:
Für den Teig: 3 Pfd Mehl, 1 Pfd Butter, 300g Zucker, ½ Liter Milch
Für die Füllung: ½ Pfd. Korinthen, 1 Zitrone, 50g süße Mandeln, 25g bittere Mandeln, 150g Zucker
Zum Bestreichen: 200g Butter
Der Teig wird nach dem Ausrollen das erste Mal gebuttert, anschließend mit der Füllung belegt. Danach wird die Teigplatte gerollt, geschnitten und gedrückt. Nach dem Backen werden Schleißküchel noch im heißen Zustand ein zweites Mal gebuttert.
Früher kamen die Gebäckstücke mindestens 14 Tage zum Durchziehen in einen Tontopf. Dann erst schmecken sie richtig!
Weitere Informationen zum Forstfest erhalten Sie hier: https://www.forstfest-kamenz.de/Historisches.html
LESSINGMUSEUM
Gotthold Ephraim Lessing (1729 bis 1781) dürfte vor allem Theaterbesuchern bestens bekannt sein, denn „Nathan der Weise“ gehört heute noch zu den meist gespielten Bühnenstücken. Bis zu seinem zwölften Lebensjahr hat der Dichter der Aufklärung in Kamenz seine „Jugend vergnügt zugebracht“. Seit 1931 gibt es ein Museum, das sich dem berühmten Sohn der Stadt widmet. Literaturfreunde aus nah und fern kommen auch gern zu den traditionellen Lessing-Tagen, die alle zwei Jahre zwischen Lessings Geburtstag und Todestag, im Januar und Februar, stattfinden.
MUSEUM DER WESTLAUSITZ - ELEMENTARIUM
Es gibt in Kamenz nur wenige bauliche Zeugnisse, die wie das Ponickau-Haus mit einer barocken Fassade punkten können. Wo einst Adelige residierten, schlendern heute Jung und Alt durch die Ausstellungsräume des Regional-Museums der Westlausitz, das durch eine gläserne Brücke mit dem benachbarten Malzhaus verbunden ist, das die Stadtgeschichte präsentiert. Das Elementarium bietet auf 1.500 Quadratmetern einen lebendigen, interaktiven Zugang zu sieben naturwissenschaftlichen Themenwelten, die durch wechselnde Sonderausstellungen ergänzt werden. Zudem laden Museumscafé und Garten zum Verweilen ein.